Das lang gestreckte Bergdorf Baunei verengt die einzige von Norden heranführende Landstraße und sorgt automatisch für Ruhe. Baunei ist eingebettet in eine grandiose Landschaft aus Kalkstein, den Supramonte. Hinter dem Dorf, das auf 484 Metern über dem Meer liegt, erhebt sich die Felswand um weitere 100 Meter. Der Blick nach vorn reicht über die weite Ebene mit dem See Stagno di Tortoli und Arbatax bis zur südlichen Ogliastra und den Ausläufern des Gennargentu. Wohl wegen dieser spektakulären Aussicht wurde Baunei 2021 zum „zweitschönsten Ort Italiens“ gewählt.
Gegründet wurde Baunei einst von Ziegenhirten und hat sich viele seiner alten Traditionen bewahrt, sich aber auch für Reisende geöffnet. Der Supramonte gilt als das Trekking-Paradies schlechthin auf Sardinien, und an der Hochebene Golgo hinter Baunei starten die meisten Pfade.
Entlang der Küste des Supramonte di Baunei, wo die Berge steil ins Meer hinabfallen, führt zudem der schwierigste Trek Italiens, der Selvaggio Blu, durch atemberaubende Landschaften. Neben spannenden Naturmonumenten, wie Felsnadeln, Bögen, Schluchten und Grotten sind insbesondere die kleinen bezaubernde Buchten echte Hingucker. Von der Cala Goloritzè mit ihrer prägnanten Felsnadel Auguglia über die Cala Mariolu bis zum verteckten Porto Cuau sind sie eine schöner als die andere. Einige stehen unter Naturschutz. Historische, von Menschen hinein gebaute Spuren bereichern die Region: Hirtenhütten, Nuraghen und Köhlertreppen (Iscala e Fustes). Und tatsächlich begegnen einem auch heute noch immer wieder frei laufende Ziegen und Kühe.
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