Der Ort im Hinterland der Costa Smeralda war viele Jahrhunderte landwirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum der Region, während die karge und für Hirten und Ackerbauern unbrauchbare Felsküste unbesiedelt war. Heute ist Arzachena die verwaltende Gemeinde der Costa Smeralda und in der Saison wie ein willkommener Rückzugsort.

In der Kleinstadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten leben etwa 10.000 Einwohner ihr vom Jetset unbeeindrucktes Leben weiter und wissen, sich bestens zu unterhalten: Auf dem zentralen Platz treffen sich nicht nur die Alten auf einen Plausch, sondern es finden auch oft musikalische, kulturelle und sportliche Events statt. Die besondere Attraktion des historischen Zentrums findet sich an der Kirche Santa Lucia: Die 74 Stufen, die am Ende einer langen, engen Straße zum Gotteshaus hinaufführen, werden jährlich neu gestaltet, bevorzugt von sardischen Künstlern. 

Ein besonderer Schatz Arzachenas ist der „Archäologische Park“, der die im Gemeindegebiet verstreuten, früh- und bronzezeitlichen Stätten vereint. Die Gigantengräber Li Lolghi und Coddu Vecchiu gehören zu den am besten erhaltenen Megalith-Gräbern Sardiniens. Die Kreisgräber von Li Muri sind auf der Insel und darüber hinaus eine echte Seltenheit und für Archäologie-Begeisterte von besonderem Interesse. Am beeindruckendsten ist sicher die Nuraghe La Prisgiona, mit den gut erforschten Resten eines nuragischen Dorfes aus Rundhütten, aus dem 14. Jahrhundert vor unserer Zeit. Den Eingang des akkurat gebauten Steinturmes prägt ein drei Meter langer und sieben Tonnen schwerer Felsblock. Im Inneren befinden sich mehrere begehbare Gänge und Nischen sowie ein zentraler, etwa sieben Meter hoher, kreisförmiger Raum mit einer sogenannten „falschen Kuppel“.