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Luras liegt in der historischen Region Gallura, auf etwa 500 Metern nördlich des Gebirges Monti di Limbara und der Stadt Tempio Pausania. Der Name soll „Lorbeer“ bedeuten, der in der Gegend neben Stein- und Korkeichen, Ulmen und Olivenbäumen reichlich wächst. Nördlich von Luras stehen am See Lago di Liscia uralte, riesige Olivenbäume; der älteste soll 3800 Jahre alt sein. Daneben wird auf einigen Weinhängen der charakteristische Weißwein Vermentino di Gallura angebaut.
Im ethnografischen Museum „Galluras“ geben eine Vielzahl an Ausstellungsstücken tiefe Einblicke in das Alltagsleben der Menschen in der Gallura. Und ein sardisches Kuriosum wird vorgestellt: Die „Femina Agabbadora“ war eine ältere Frau, die zu Schwerstkranken und Todgeweihten gerufen wurde, um sie mit einem gezielten Schlag von ihrem Leiden zu erlösen. Denn viele Dörfer in der Gallura waren sehr arm und dieser Akt befreite auch die Familie von einer großen Last. Heute unvorstellbar, war der Gnadenschlag noch bis ins letzte Jahrhundert straffrei.
Luras kann gleich mit vier Dolmen (megalithische Steingräber) aufwarten: Ladas, Alzoledda, Ciuledda und Billella, wobei der Dolmen von Ladas der wichtigste ist. Das Steingrab ist aus großen Granitfelsen konstruiert, die größte Felsplatte misst enorme 15 Quadratmeter und ist die größte Sardiniens. Die archäologischen Fundstücke stammen aus der Ozieri-Kultur, etwa 2800 bis 3000 vor unserer Zeit.
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