Das bereits seit dem Mittelalter wichtige Städtchen mit rund 12.000 Einwohnern liegt im zentral-westlichen Sardinien, zwischen Oristano und Iglesias. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde sie von den Bergbau-Aktivitäten im Südwesten Sardiniens geprägt. Die Arbeitsbedingungen und Geschichten der Bergarbeiter vermittelt eine der wichtigsten Minen der Region, die „Miniera di Montevecchio“, in der Blei und Zink gewonnen wurde. Die Industriearchitektur der verlassenen Bergbauanlagen und Arbeitersiedlungen rund um Guspini sorgen immer wieder für spannende, landschaftliche Eindrücke. Die Einwohner von Guspini und der Nachbardörfer wie Arbus und bis zur Costa Verde waren seit Jahrhunderten jedoch vielmehr Hirten und Landwirte. Tief verankerte Traditionen und die wichtigsten Handwerke präsentiert der Kulturpark Dessì in Häusern entlang der Route „Domus Guspini“: Wein und Öl im Casa Murgia oder die Verarbeitung von Getreide in der alten Mühle Mulino Garau. Weitere Etappen zeigen die Herstellung von Wolle, Honig, Käse sowie Schmiedekunst. Ein geologisches Highlight und seltenes Naturdenkmal sind die vertikalen Basaltprismen von Guspini: rund 3 Millionen Jahre alt und durch vulkanische Aktivität entstanden, ragen sie zu einer 20 Meter hohen Wand auf. Ihr Anblick erinnert an Orgelpfeifen. Die Umgebung von Guspini ist zudem reich an archäologischen Stätten – etwa 30 Nuraghen, die Domus de janas „Bruncu Maddeus“, sowie die Menhire „Perdas Longas“. Von Interesse sind zudem das Brunnenheiligtum an der Grube „Mitza de Nieddinu“ aus der späten Bronzezeit sowie der megalithische Kreis „Corrazzu de is Pillonis“ aus der Jungsteinzeit.
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